PREBEN HOLM-FANCY PIPES mit Anspruch

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Das Arbeitsleben begann früh, für den am 16. Juni 1947 geborenen Preben Holm. Schon mit zwölf Jahren half er in dem kleinen Warenhaus, das sein Vater in Kopenhagen besaß. Die Hauptattraktion des Ladens war das umfangreiche Sortiment an Pfeifen und Tabaken und so war es auch kein Wunder, das Preben bereits mit vierzehn Jahren zum Pfeifenraucher wurde. Um diese Zeit verließ er auch die Schule, um ins elterliche Geschäft einzusteigen. Dort setzte er alsbald Zeichen, in dem er  begann, englische Tabakmarken ins Sortiment aufzunehmen, die sich schnell großer Beliebtheit erfreuten. Ebenso bot er einen Reparaturservice für Pfeifen an und mit fünfzehn Jahren kaufte er erste Maschinen, um sich im Keller des Warenhauses eine Werkstatt einzurichten, in der er dann auch mit dem Pfeifenbau startete.

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Seine ersten Pfeifen wurden recht erfolgreich beim damals sehr bekannten Pfeifenhaus „Pipe-Dan“ verkauft  und Prebens Pfeifenbau bekam den nötigen Schwung. Er machte vornehmlich klassische Shapes, die sich solcher Beliebtheit erfreuten, dass der Jungunternehmer mit achtzehn Jahren schon einen Mitarbeiter einstellen konnte, mit dem er zusammen rund fünfzig bis sechzig Pfeifen in der Woche  fertigte. Doch eigentlich hatte Holm eine andere Vorstellung von Pfeifen-Design. Er fertigte die ersten Freehands, die in der Form der Maserung des Holzes bedingungslos folgten und zu Pfeifen wurden, die man so bislang nicht kannte. Es war eher ein Zufall, das Lon Schwartz, ein Händler von den Virgin-Islands, beim Besuch des Hauses Holm diese Freehands entdeckte und großen Gefallen an ihnen fand. Er kaufte kurzerhand die ganze Kollektion, um die Pfeifen in seinen Läden an amerikanische Touristen zu verkaufen.

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Die Amerikaner waren völlig begeistert von dieser, ganz neuen Art der Pfeife. Heimkehrende Urlauber zeigten die neu erworbenen Schätze daheim in den USA herum und schnell entwickelte sich eine rege Nachfrage. Nach dem ersten, misslungenen Versuch mit einem Importeur traf sich Preben Holm dann 1971 mit Herman G. Lane, dem Besitzer des, damals in den Staaten sehr mächtigen Pfeifen-Marketingunternehmens  LANE LTD. Lane wollte keine Massenprodukte, sondern führte bereits etliche europäische Pfeifenmacher in seinem Portfolio.

Das kam Holm sehr entgegen und man wurde handelseinig. Allerdings gab es ein Problem. Der erste Importeur, mit dem Preben Holm ins Geschäft kam und von dem er sich trennte, als es Unregelmäßigkeiten in der Bezahlung gab, die Firma SNUG HARBOUR, verfügte noch über eine ganze Anzahl maschinell gefertigter Pfeifen, die mit Preben Holm gestempelt waren ! Da Herman G. Lane eine Zeit zuvor auch Charatan und deren Markennamen aufgekauft hatte, war das Branding von Ben Wade zur Nutzung frei. Man einigte sich also darauf, dass die Preben Holm Pfeifen in den Staaten vorerst unter dem Namen „BEN WADE Made in Denmark“ vermarktet werden sollten. Nachdem man später sicher war, dass keine Serienpfeifen mit dem Namen Holms mehr in USA am Markt waren, wurde das Branding von Ben Wade in Preben Holm geändert. Das erklärt, warum man heute auf dem Estate-Markt verschiedene Stempelungen auf den Preben Holm Pfeifen findet.

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Mit diesem Abschluss und der nun zu fertigenden, großen Anzahl an Freehands kam Leben in die Geschäfte Holms. Doch, er ließ sich in seinem Anspruch nicht beirren. Qualität ging ihm stets vor Menge, was ihn vor die Aufgabe stellte, nun in Dänemark einige, junge Talente zu finden, die gemeinsam mit ihm die Pfeifen bauen sollten, die seinen Vorstellungen entsprachen. Welch`untrügliches Auge für Talente dieser Preben Holm hatte, erkennt man an den Namen der jungen Macher, die er nach und nach für sein Unternehmen anwarb. Phil Vigen, Poul Ilsted, Tao Nielsen, Ulf Noltensmeier, Per Hansen- sie alle arbeiteten als junge, aufstrebende Pfeifenmacher für Holm…und noch einige, andere mehr. Einen besonderen Glücksgriff tat Preben Holm, als er einen jungen Mann namens Poul Winslow einstellte. Winslow konnte nicht nur Pfeifen bauen, er hatte auch geschäftliches Talent, was ihn mit der Zeit zu Holms rechter Hand und zu seinem Geschäftsführer werden ließ.

 

Preben Holm mit seinem jungen Geschäftsführer POUL WINSLOW
Preben Holm mit seinem jungen Geschäftsführer Poul Winslow

Dem, von ihm geprägten FANCY-Stil sind die Preben Holm Pfeifen immer treu geblieben. Sicher nichts für Klassik-Liebhaber, aber gerade im dänischen Bereich für manch`andere Pfeifenbauer prägend. Zumindest in der Zeit der 60er und 70er-Jahre. Einzelne Stilelemente Holms finden sich bis in die heutige Zeit wieder, beispielsweise bei Pfeifen des besagten Poul Winslow, der in den höchsten Tönen von Preben Holm spricht und ihn für ein absolutes Genie der Pfeifenwelt hält, sowie für eine, der entscheidensten Persönlichkeiten in der Entwicklung des modernen, dänischen Stils. Dem kann man sicher nicht widersprechen!

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Bis kurz vor seinem Tod, am 08. Juni 1989, tat Holm das, wofür er geschaffen war. Das für ihn schönste Holz zu suchen und daraus die phantasievollen Kunstwerke zu schaffen, die zu einem Meilenstein in der Geschichte des Pfeifenbaus wurden. Doch, so ganz zufrieden war er nur höchst selten. Er sagte einmal :“ Wenn ich meine engsten Maßstäbe anlege, meine schärfsten Qualitätsansprüche, dann werden die maximal von zwei Prozent der Pfeifen erreicht, die meinen Namen tragen !“

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